Freiflächen-Photovoltaik als Schlüssel zur Energiewende

Hier zu sehen: die für FFPV thematisierte Fläche in Frankenhausen, welche sich größtenteils vom Ort weg neigt.

Eine der zentralen Aufgaben unserer Generation ist die Umstellung unserer Energieversorgung auf erneuerbare Quellen. Dabei spielt die Photovoltaik (PV) eine Schlüsselrolle. Doch während viele auf die Nutzung von Dachflächen und versiegelten Flächen setzen, zeigen aktuelle Zahlen deutlich: Das allein reicht nicht aus. Um unseren Energiebedarf zu decken, brauchen wir auch Freiflächen-Photovoltaikanlagen (FFPV).

Die Notwendigkeit einer umfassenden Energiewende ist unbestritten. Fossile Brennstoffe sind nicht nur endlich, sondern auch maßgeblich für die Erderwärmung verantwortlich. Zudem finanzieren Einnahmen aus fossilen Energien oft autoritäre Regime, die Menschenrechte missachten und die globale Sicherheit bedrohen. Der Umstieg auf erneuerbare Energien wie Solarstrom ist daher unerlässlich. Doch wie sollen wir den wachsenden Energiebedarf decken, wenn Dachflächen allein nicht ausreichen?

Betrachten wir die Fakten: In Deutschland gibt es etwa 16 Millionen Gebäude, die potenziell mit Solaranlagen ausgestattet werden könnten. Selbst wenn alle geeigneten Dächer mit PV-Modulen bestückt würden, könnten sie nur einen Bruchteil unseres Energiebedarfs decken. Die Bundesnetzagentur schätzt, dass selbst unter optimalen Bedingungen maximal 200 Gigawatt an installierter Leistung erreicht werden könnten. Unser Stromverbrauch liegt jedoch deutlich höher und steigt weiter an – sei es durch Elektrofahrzeuge, Wärmepumpen oder die zunehmende Digitalisierung unseres Alltags.

Hier kommt die Freiflächen-Photovoltaik ins Spiel. FFPV-Anlagen bieten die Möglichkeit, große Mengen an Strom zu produzieren, ohne auf Dachflächen beschränkt zu sein. Würden wir die landwirtschaftlichen Flächen, die derzeit für Energiepflanzen genutzt werden, in Solarfelder umwandeln, könnten wir unseren Energiebedarf nicht nur decken, sondern auch überschüssigen Strom für den Export nutzen oder speichern.

Freiflächen-Photovoltaik (FFPV) und Windenergie ergänzen sich ideal, um eine stabile und zuverlässige Energieversorgung sicherzustellen. Während Photovoltaikanlagen tagsüber bei Sonnenschein maximalen Strom erzeugen, können Windkraftanlagen insbesondere nachts und an bewölkten Tagen weiterhin Energie liefern. Diese Kombination ermöglicht eine gleichmäßigere Stromproduktion über das ganze Jahr hinweg, da im Winter mehr Wind weht und im Sommer mehr Sonne scheint. Zusammen bieten sie eine robuste Lösung für eine nachhaltige und resiliente Energieinfrastruktur.

Eine andere Alternative wäre der bewusste Verzicht auf riesige Mengen Strom. Das bedeutet weniger Streaming, weniger Fernsehen, kein Elektroauto, eingeschränktes Kochen und Heizen. Auch Industrieprodukte wie Aluminium, Fahrräder, Autos und verarbeitete Lebensmittel müssten wir missen. Doch ist das wirklich eine Option in unserer modernen Gesellschaft? Der Lebensstandard, den wir gewohnt sind, ist ohne eine zuverlässige Stromversorgung nicht aufrechtzuerhalten.

Freiflächen-Photovoltaikanlagen bieten zudem erhebliche ökologische Vorteile gegenüber konventioneller Landwirtschaft. Während traditionelle landwirtschaftliche Praktiken oft intensive Bodenbearbeitung, den Einsatz von Pestiziden und Düngemitteln sowie hohe Wasserverbräuche erfordern, haben FFPV-Anlagen einen weit geringeren ökologischen Fußabdruck. Sie fördern die Biodiversität, indem sie Monokulturen in artenreiche Habitate verwandeln können, in denen Pflanzen und Tiere Schutz finden. Außerdem reduzieren FFPV-Anlagen die Erosion und verbessern die Bodengesundheit, da sie den Boden weitgehend ungestört lassen.