Burg Frankenstein: Grüne fordern Kulturbetrieb trotz Sanierung 29. September 202229. September 2022 Die Burg Frankenstein ist neben dem Steinbruch-Theater die wichtigste Kulturstätte in Mühltal. Für das Halloween-Festival, das seit 1977 dort stattfindet, ist sie auch international bekannt. Doch die durch den Landesbetrieb Bau und Immobilien Hessen (LBIH) beschlossene Sanierung ab 2024 soll dem Kulturbetrieb fürs Erste ein Ende setzen. Besonders das Restaurant hat eine Sanierung bitter nötig. Das findet auch der Pächter der Anlage, Ralph Eberhardt, dessen Pachtvertrag Ende 2023 ohne Verlängerung auslaufen soll. Doch dafür, dass ab 2024 die komplette Burg geschlossen werden und damit über mehrere Jahre keine Kulturveranstaltungen mehr dort stattfinden sollen, sieht er keinen Grund. Ohne einsatzfähige Küche und sanitäre Anlagen seien keine Veranstaltungen auf dem Burgareal umsetzbar, so der LBIH. Doch Eberhardt ist anderer Meinung: Der Kulturbetrieb finde gastronomisch und sanitär unabhängig vom Restaurant statt. Wie lange die Sanierung dauern wird, ist unklar. Eberhardt befürchtet, dass es bis zu acht Jahre werden könnten. Acht Jahre ohne Kulturbetrieb an der Burg Frankensein. Dass es so weit kommt, muss unbedingt verhindert werden, finden die GRÜNEN. Nach dem Beschluss des LBIH steht Eberhardt nun vor dem Ende seiner Geschäftsgrundlage. Dabei könnte die Sanierung des Restaurants erst 2026 beginnen, da die Arbeiten zunächst ausgeschrieben werden müssen. Für die 130 Angestellten bedeutet dies nach der Pandemie die nächste Katastrophe. Leider waren bisher keine ergebnisoffenen Gespräche mit dem LBIH möglich. Doch Ralph Eberhardt will kämpfen. Für einen Kulturbetrieb, der unabhängig vom Restaurant und trotz Sanierungsarbeiten stattfinden kann, für seine Angestellten und für die Burg Frankenstein als eine der wichtigsten Kulturstätten Südhessens. Auch während der Pandemie ist es Eberhardt gelungen, umfangreiche Hygienekonzepte zu erarbeiten. Das Erstellen eines Sicherheitskonzepts für einen Kulturbetrieb während der Sanierung wäre die geringste Hürde. Unterstützung gibt es seitens der Grünen Parteivorsitzenden im Ortsverband Linda Frey, die diesbezüglich bereits mit dem hessischen Landtagsabgeordneten Torsten Leveringhaus und dem hessischen Kunst- und Wissenschaftsministerium im Gespräch ist und die umliegenden Ortsverbände um Unterstützung gebeten hat. In gemeinsamer Zusammenarbeit soll nun auch das Finanzministerium, dem der LBIH untersteht, davon überzeugt werden, dass die Burg Frankenstein auch während einer Sanierung als Kulturstätte nutzbar bleiben muss.