Faktencheck Bürgersolarpark                                      

Am 19. Februar fand in Frankenhausen eine Infoveranstaltung bezüglich einer geplanten Solaranlage statt. Dabei kamen einige Bedenken auf, zu denen wir hier noch einmal aufklären wollen:

Der Boden soll dauerhaft gesund bleiben: Die Pfähle werden eingerammt, nicht betoniert. So kann die Anlage rückstandslos entfernt werden. Von den hier verwendeten Glas-Modulen gehen keine Schwermetalle in den Boden über. Im Gegenteil: Pflanzen, Tiere und Bodenlebewesen entwickeln sich in einem Solarpark ungestört. Die Landschaftspflege soll hier durch die Beweidung mit Schafen erfolgen.

Landwirtschaftliche Flächen für Lebensmittelanbau erhalten: Auf 12 % der landwirtschaftlichen Fläche Deutschlands werden Energiepflanzen angebaut, zum Beispiel Raps oder Mais, die dann im Tank landen. Photovoltaik ist pro Hektar unglaublich viel ertragreicher zur Energie-Gewinnung. Genaue Zahlen finden sich hier: gruene-muehltal.de/solar-acker. 

Blendfreie Solarmodule und Landschaftsschutz: Es werden entspiegelte Module verwendet, die wenig reflektieren, um die Anwohner (und auch Tiere) möglichst wenig zu beeinträchtigen. Im Rahmen der Bauleitplanung soll es ein Blendgutachten geben, in dem die Auswirkungen geprüft werden, und Ausrichtung der Module sowie ggf. Sichtschutzhecken geplant werden. 

Sicherheit und Naturschutz: Der Solarpark muss aus Versicherungsgründen eingezäunt werden. Igel und andere Kleintiere können unterm Zaun durch und finden einen geschützten Lebensraum. Als Grüne wünschen wir uns hier besonders Maßnahmen zur Förderung der Artenvielfalt.

Sinnvolle Flächenauswahl und Prüfung von Alternativen: Entega und die Energiegenossenschaft Starkenburg suchen Flächen zum Bau von mehreren Bürgersolarparks und haben dazu bereits mehrere Standorte in Mühltal geprüft. Der wichtigste Faktor ist die Nähe zum vorhandene Einspeisepunkt ins Mittelspannungs-Netz. Dadurch ist es die einzige Fläche in Mühltal, die für die Projektgesellschaft aktuell wirtschaftlich umsetzbar erscheint. 

Dächer und Parkplätze ebenfalls nutzen: Bereits versiegelte Flächen sollten für Solar genutzt werden. Sie stören kaum und der Strom lässt sich vor Ort einspeisen. Sie reichen aber insgesamt nicht aus und sind auch deutlich teurer in der Montage. Freiflächen werden daher zusätzlich benötigt.

Wirtschaftlich sinnvoll: Der Strom aus dem Solarpark fällt nicht unter die EEG-Förderung, sondern wird auf dem freien Markt verkauft. Es lohnt sich auch ohne diese Art der Subvention.

Der bei uns erzeugte Strom ersetzt den Import von teurem Öl und Gas und versorgt rechnerisch 1500 Haushalte. Das Projekt schafft langfristig Wertschöpfung vor Ort. Die Bürger können sich finanziell beteiligen und erhalten daraus Dividende und Zinsen. Beim Zeichnen der Anteile sollen zuerst Frankenhäuser Einwohner bevorzugt sein, danach dürfen Mühltaler und weitere Bürger investieren.

Grüne Mühltal

Bild: Schafweide unter einem Freiflächen-Solarpark in Thüringen. Foto: Entega AG